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Weihnachten in Bluebell / Christmas at Bluebell

Nun ist seit Weihnachten einige Zeit vergangen, sodass ich jetzt gerne darüber berichte.

Obwohl die Familie hier in Bluebell zum Teil deutsch ist, wird hier dennoch sehr nach schottischen Traditionen gefeiert.


Beginnen wir ganz am Anfang:

Ungefähr eine Woche vor dem Weihnachtsfest, wurde der Baum gekauft und aufgestellt. Dafür haben wir das ganze Wohnzimmer umgestellt, um den best möglichen Platz zu finden. Zusammen mit den Hauseltern und den Kindern wir den Baum dann dekoriert. Neben typischen Dekorationen wurden Hänger nach Rudolph Steiners Design und Anordnung aufgehängt. Da die Community nach Waldorf Idealen geführt wird, war das besonders wichtig.

Am 23.12. gab es hier in Bluebell eine große Weihnachtsfeier mit den andern Häusern der Gemeinschaft. Dafür standen wir alle gemeinsam in der Küche und haben verschiedenstes Gebäck, Aufläufe und Nachspeisen vorbereitet, die am Abend für ein Buffet bereit sein mussten. Zudem wurde der Wohzimmer- und Esszimmerbereich mit frischem Tannengrün und weiteren Weihnachtsdekorationen geschmückt.

Das war zwar alles ziemlich Zeitaufwendig, hat sich jedoch sehr gelohnt. Am Abend kamen dann nämlich alle Gäste, haben sich ausgebreitet, gegessen, getrunken, Geschichten erzählt, Musik gemacht, gesungen und gelacht! Es war unglaublich schön ein kleiner Teil von dieser großen Community zu sein und zu wissen, was man zu diesem Abend beigetragen hat!



Am 24.12. war dann wieder ein ruhiger Tag, da hier in Großbrittanien besonders der 1. und 2. Weihnachtsfeiertag gefeiert werden. Da ich es gewöhnt bin, dass wir am 24. Zeit mit der Familie verbringen, ein großes Essen haben und Geschenke unterm Baum auspacken, hat es sich schon komisch angefühlt dann „nichts besonderes“ zu machen, während meine Familie in Deutschland gerade genau das macht, was ich verpassen muss… als „Trost“ habe ich dann jedoch genug Zeit gehabt, um einfach mit meiner Familie zu telefonieren und so doch ein bisschen Teil an ihrem Fest zu haben.



Am 25.12. war der große Tag dann Endlich gekommen! Der „Christmas Morning“ wird hier traditionell mit dem Auspacken von den Geschenken unterm Weihnachtsbaum begonnen, die der Weihnachtsmann über Nacht dort hin gelegt hat (hier gab es Geschenke von Freunden und Familie der BewohnerInnen).

Dann ging es für uns auch schon wieder mit Vorbereitungen weiter, da ein großes Weihnachtsessen auf dem Plan stand. Wir Freiwilligen haben also geholfen, All das benötigte Gemüse zu schneiden und den Tisch zu decken/dekorieren.

Es war auch hier super schön ein Teil der Vorbereitungen zu sein!

Zum Weihnachtsessen saßen wir dann mit den BewohnerInnen, den Freiwilligen, der ganzen Familie und den Großeltern, sowie Uhrgroßeltern der Kinder an einer langen Tafel. Am Ende waren wir um die 25 Menschen, die mit voll beladenen Tellern ein traditionelles Advents- und Weihnachtslied gesungen haben. Da es so viel verschiedenes Essen gab, hat es fast keiner geschafft den Teller zu leeren, auch wenn man von Allem nur das kleinste bisschen genommen hat - aber auch nur dann ist es ein gelungenes Weihnachtsessen, oder?!

Nach dem Essen haben dann weitere Weihnachtsgeschenke von Bluebell auf die BewohnerInnen und die Kinder gewartet. Diese wurden natürlich vor Freude aufgerissen, direkt aufgebaut, bespielt, bestaunt und mit Allen geteilt… es war einfach super schön zu sehen, wie sehr sich Alle über die kleinen und großen Dinge freuen!

Sogar wir Freiwilligen haben vom Haus ein paar Geschenke bekommen… Neben einer Seife, einem Notitzeft und einem Lesezeichen, gab es für jeden und jede von uns noch eine traditionelle Tasse mit besonderem Aufdruck aus der Region - das war für mich sehr unerwartet, weshalb ich um so dankbarer dafür bin!

Der Tag ist dann einfach entspannt in den Abend ausgeklungen, den wir mit Allen zusammen mit Scharade spielen verbracht haben - das habe ich vorher noch nie gespielt, war jedoch sehr schnell drin und habe gemerkt, wie viel Spaß es mir macht. Besonders schön war es, dass wirklich Alle daran teil haben konnten, egal wie alt oder jung!



Nach einem späten Abend hieß es dann am nächsten Tag für alle erstmal ausschlafen. Ich bin trotzdem früh aufgestanden, denn irgendjemand muss ja für unsere Frühaufsteher unter den BewohnerInnen am Morgen sorgen.

Der 26.12. wird hier „Boxing Day“ genannt. Traditionell wird dieser Tag genutzt, um Menschen aus ärmeren Lebensumständen Geschenke zu machen und ihnen damit ein schöneres Weihnachtsfest zu bescheren. Heutzutage nutzen ihn jedoch viele britische Familien einfach zum Zusammenkommen, Zeit miteinander verbringen und weitere Geschenke verschenken. So auch die große Bluebell Familie!

Da der Urgroßvater aus London eingereist war und die Großeltern der Kinder über die Feiertage frei hatten, wurde an diesem Feiertag also nochmal besonders die gemeinsame Zeit genossen und mit Gesellschaftsspielen genutzt. Natürlich haben wir auch wieder etwas Zeit gefunden, um viele weitere Runden Scharade zu spielen. Daran fand ich besondern schön, dass sich alle SpielteilnehmerInnen einfach die Zeit genommen haben, an dem Spiel teilzunehmen und man gemerkt hat, wie sehr es Alle genossen haben.

Für die Kinder gab es dann auch noch eine weitere Runde mit Geschenken, die extra am Vortag noch nicht unter dem Baum gelegt wurden. Die Aufregung und Freude war hier natürlich wieder sehr groß!

Ein großes Weihnachtsessen oder besondere Rituale gab es an diesem Tag nicht. Es ging wirklich nur, um die gemeinsame Zeit und diese mit schönen Dingen zu füllen.



Rückblickend verschwimmen die Tage zu einem großen Weihnachts-Mischmasch!

Es war eine unglaublich schöne und irgendwie sehr erholsame Zeit, da zwar einige Programmpunkte an diesen Tagen auf dem Plan standen, wir diese Jedoch mit super viel Muse und Zeit vorbereiten und ausführen konnten. Vom Gefühl her, haben uns die Feiertage der Familie und besonders den Kindern noch näher gebracht, wodurch eine tolle Verbundenheit entstanden ist. Schon vor dieser Zeit hat sich Bluebell ein bisschen wie ein zweites Zuhause angefühlt, jedoch habe ich sei dem das Gefühl, dass wir als Menschen einfach noch mehr zusammengewachsen sind und ich mich dadurch noch wohler fühle.

Das bedeutet mir unglaublich viel und lässt mich freudig auf die Zukünftigen Feiertage blicken.

Ich bin dankbar, dass ich für dieses Weihnachtsfest von der Familie in Bluebell so aufgenommen wurde. Diese magischen Tage haben eine große Bedeutung für mich und meinen Freiwilligendienst. Denn neben der persönlichen Freude, die sie mir gebracht haben, haben sie mir natürlich auch ermöglicht, einen Einblick in die schottischen Traditionen zu haben und zu entdecken, wie man Weihnachten in einem andern Land auf der Erde feiert.

Danke für Alles!


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Now some time has passed since Christmas, so I'm happy to look back and write a report on it now.

Although the family here in Bluebell is partly German, they still celebrate very much according to Scottish traditions.


Let's start at the very beginning:

About a week before Christmas, the tree was bought and put up. For this we moved the whole living room to find the best possible place. Together with the houseparents and the children we decorated the tree. In addition to typical decorations, hangers by to Rudolph Steiner's design and arrangement were hung. Since the community is run according to Waldorf ideals, this was very important.


On the 23rd of December we had a big Christmas party here in Bluebell with the other houses of the community. For this we all stood together in the kitchen and prepared various pastries, casseroles and desserts that had to be ready for a buffet in the evening. In addition, the living room and dining room area was decorated with fresh fir greenery and other Christmas decorations.

This was all quite time-consuming, but in the end it was all definetly very worth it. In the evening all the guests came, spread out, ate, drank, told stories, played music, sang and laughed! It was incredibly nice to be a small part of this big community and to know what I have contributed to this evening!



The 24th of December was another quiet day, as the 1st and 2nd Christmas Day are mainly celebrated here in the UK. Since I'm used to spending time with my family on the 24th, having a big meal and unwrapping presents under the tree, it felt weird to do "nothing special" then, while my family in Germany is doing exactly what I have to miss... as a "consolation", however, I then had enough time to just talk to my family on the phone and thus still be kind of part in their celebration.



On December 25, the big day finally arrived! The "Christmas Morning" is traditionally started with the unwrapping of the presents under the Christmas tree, which Santa Claus had put there overnight (here there were gifts from friends and family of the residents).

Then we were back to preparing food again, as a big Christmas dinner was on the agenda. We volunteers helped cutting all the vegetables needed and setting/decorating the table.

It was super nice to be a part of the preparations here too!

Then for Christmas dinner we sat around a long table with the residents, volunteers, all the family and grandparents, and even great grandparents of the children. In the end, we were around 25 people, singing a traditional Advent and Christmas carol with fully loaded plates. Since there were so many different kinds of food, almost no one managed to empty their plates, even if they only took the smallest bit of everything - but let us be honest… only then it is a successful Christmas dinner, isn't it!

After the meal, more Christmas presents from Bluebell were waiting for the residents and the kids. These were immediately torn open with joy, directly built up, played with, marveled at and shared with everyone... it was just super nice to see how happy everyone was about the small and big things!

Even we volunteers received a few gifts from the house... In addition to a soap, a notebook and a bookmark, each of us got a traditional cup with a special print from the region - that was very unexpected for me, so I am even more grateful for it!

The day then just slowly went towards the evening, which we spent playing charades with everyone - I've never played that before, but was very quickly into it and realized how much fun it was. It was especially nice that really everyone could participate, no matter how old or young!



After a late evening, it was time for everyone to sleep in the next day. I got up early anyway, because someone has to take care of our early risers among the residents in the morning.

The 26.12. is called "Boxing Day" here. Traditionally, this day is used to give gifts to people from poorer backgrounds to help them have a blessed Christmas time. Nowadays, however, many British families simply use it to get together, spend time with the loved ones, and give more gifts. This was also the case for the large Bluebell family!

Since the great-grandfather had traveled from London and the children's grandparents were off for the holidays, this holiday was used to deeply enjoy time together and play board games. Of course, we also found some time to play many more rounds of charades. I especially liked the fact that all participants simply took the time to play the game and you could tell how much everyone enjoyed it.

For the children, there was also another round with presents that had not yet been put under the tree the day before. The excitement and joy was very big again!

There was no big Christmas dinner or special rituals on this day. It was really just about spending time together and filling it with beautiful things.



Looking back, the days blur into one big Christmas mishmash!

It was an incredibly beautiful and somehow very relaxing time, because although we had some program on the schedule on these days, we could prepare and execute them with super much muse and time. It feels like the holidays have brought us even closer to the family and especially the children, which has created a great bond. Even before this time, Bluebell felt a bit like a second home, however, since then I feel like we have just grown together as people much more which makes me feel even more comfortable.

This means so so much to me and makes me look forward to the holidays to come.

I am grateful that I have been so welcomed by the family in Bluebell for this Christmas. These magical days have great meaning for me and my volunteer service. Because besides the personal joy they have brought me, they have of course allowed me to have an insight into Scottish traditions and discover how Christmas is celebrated in another country on earth.

Thank you for everything!

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