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Mein Halbjahresbericht / My report after 6 month

Zur ehre meines Halbjährigens musste ich für meine Organisation einen Bericht über die vergangenen 6 Monate schreiben. Dieser sollte sich besonders an folgenden Fragen orientieren:


  • Wie sieht dein Arbeitsalltag/ deine Tätigkeit in deiner Einrichtung aus?

  • Wie bist du in den Arbeitsalltag eingebunden?

  • Welche Vorhaben hast du bisher umgesetzt?

  • Was fällt dir (inzwischen) leichter? Was ist eher anstrengend?

  • Gab es besondere Herausforderungen?

  • Wie sind deine sozialen Kontakte (vor allem mit Menschen vor Ort --> nicht Freiwillige)

  • Was nimmst du dir für die 2. Halbzeit vor?


Da ich in meinem Bericht einige interessante Detailes zu meinem Alltag beschreibe und dieser generell noch mal meine bisherige Zeit hier zusammenfasst, dachte ich, dass ich diesen auch gerne mit euch teilen würde.

Viel Spaß!


°°°


Mittlerweile arbeite ich seit ungefähr 6 Monaten in meiner Einsatzstelle der "Tiphereth Camphill Community". Hier wohne ich mit meiner achtköpfigen Gastfamilie, 4 BewohnerInnen und 2 Mitfreiwilligen zusammen im so genannten „Bluebell Cottage“ am Stadtrand von Edinburgh, direkt an den „Pentlands“ (Berge). In unserem Haus habe ich ein eigenes Zimmer. Ich arbeite 5 Tage die Woche, meine freien Tage sind Montage und Donnerstage.


Meinen Alltag hier würde ich eigentlich nicht wirklich als Arbeit bezeichnen. Da ich so nah mit den DörflerInnen und meinen „MitarbeiterInnen“ zusammenwohne, fühlt es sich mehr wie eine große Wohngemeinschaft an, in der ich für bestimmte Aufgabenbereiche besonders zuständig bin.


Dennoch werde ich nun meinen „Arbeitsalltag“ beschreiben.

Unter der Woche beginnen meine Tage um 7:45 Uhr. Um diese Zeit muss ich in der Küche sein, um den ersten BewohnerInnen einen Tee zu bringen oder das Brot zu schmieren. Außerdem bin ich für die allgemeine Pflege und somit auch die morgendlichen Duschen und das Ankleiden einiger BewohnerInnen zuständig.

An manchen Tagen geht es für mich dann in einen Workshop. Hier arbeite ich mit weiteren Mitgliedern der Community gemeinsam in einer Schreinerei oder dem Garten der Gemeinschaft. Diese Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß und besonders die handwerklichen Holzarbeiten erfüllen mich sehr!

Am Nachmittag bin ich in unserem Haus oft für das Kochen des Abendessens zuständig. Da mir kochen viel Spaß macht und mir mittlerweile durch die Regelmäßigkeit auch immer leichter fällt, koche ich eigentlich nur noch ohne Rezept und einfach drauf los – das ist auf jeden Fall etwas, was ich hier gelernt habe und sehr wertschätze.

Am Abend fallen dann oft noch kleinere Aufgaben an, wie das Wäsche waschen/falten, sich um die Wünsche der BewohnerInnen kümmern, die Küche sauber machen oder Mittagessen für den nächsten Tag vorbereiten, bevor wir immer abwechselnd den BewohnerInnen eine Geschichte vorlesen, wenn es ins Bett geht.

Diese Tagesroutinen wiederholen sich so eigentlich jede Woche und ergeben so einen sehr entspannten Alltag!


Freitags verbringe ich die Mittagszeit nicht in einem Workshop, sondern teile mir den Hausputz mit einem meiner Mitfreiwilligen. Auch wenn es erstmal überwältigend war, in einigen Stunden fast das ganze Haus zu putzen, haben wir auch hier eine richtig gute Routine erarbeitet, wodurch es mittlerweile sogar einfach super viel Spaß macht – das hätte ich nicht gedacht!

Zu nennen ist wohl auch, dass ich in unserem Haus die einzige Fahrerin bin. Das heißt, dass ich für die Wocheneinkäufe und das Abholen der BewohnerInnen zuständig bin.


Die Wochenenden verbringen wir teilweise mit den BewohnerInnen zuhause und lassen ihnen etwas Zeit zum Entspannen oder um ihren Hobbies nachzugehen. Zudem machen wir oft kleinere Ausflüge zu schönen Städten, Parks, Burgen oder Cafés und gehen mit der ganzen Community spazieren.

Am Wochenende etwas abschalten zu können und mal entspannt Zeit zu haben, um gemeinsam unterwegs zu sein, ist echt schön! Das bringt uns als Gruppe nicht nur enger zusammen, sondern gibt mir natürlich auch die Chance, Schottland zu erkunden und besser kennenzulernen!


Allgemein geht es mir in meinem Alltag und meinen Aufgaben super gut. Ich habe mich noch nicht überfordert gefühlt und mag, dass uns so viel zugetraut wird. Obwohl es eine große Verantwortung ist, hier als Freiwillige zu arbeiten, habe ich das Gefühl, tolle AnsprechpartnerInnen zu haben, an die ich mich immer wenden kann, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt.


Auch meine sozialen Kontakte hier könnte ich mir nicht besser vorstellen!

Mit meinen Mitfreiwilligen verstehe ich mich super und dadurch, dass wir beim Abwasch durch die Küche tanzen, bis spät in die Nacht Serien zusammen schauen und über alles reden können, ist der Alltag ganz leicht und erfüllt mich mit Freude! Denn so fühlt es sich an, als wäre ich nur unter Freunden, die die Arbeit zum Spaß machen.

Auch mit meinen Gasteltern und meiner Teamleaderin verstehe ich mich sehr gut! Wir finden immer Zeit zu reden und ich habe das Gefühl, dass wir uns gegenseitig sehr wertschätzen.

Besonders mit den Kindern der Familie habe ich mittlerweile eine enge Bindung aufgebaut. Egal, ob wir zusammen eine Schneeballschlacht gemacht haben, Basketball spielen oder eine „Spa Night“ mit Disney Filmen veranstalten – wir finden immer etwas, um unsere Freizeit miteinander zu verbringen und diese laut und bunt zu gestalten!


Natürlich habe ich hier im Camphill auch weitere Freunde gefunden. Aus meinen Freundschaften mit meinen Mitfreiwilligen aus den anderen Häusern sticht besonders die mit Neva heraus. Wir haben uns beim Vorbereitungsseminar kennengelernt und wohnen hier in Nachbarhäusern. Unseren gemeinsamen freien Tag verbringen wir eigentlich immer zusammen und unternehmen alles, wonach uns gerade ist! Für mich ist es etwas ganz Besonderes, dass ich hier eine Person habe, die mir nach einer so kurzen Zeit schon so viel bedeutet. Ich habe das Gefühl, dass unsere Freundschaft meine Zeit hier stark prägt und ein großer Teil davon ist, warum es mir hier so gut geht!

In den Workshops komme ich auch super zurecht! Ich verstehe mich mit allen MitarbeiterInnen sehr gut und habe das Gefühl, dass meine Arbeit sehr geschätzt wird – das fühlt sich sehr gut an!Zuletzt sind dann wohl noch Menschen außerhalb meiner Community zu nennen. Vor einigen Monaten hatte ich eigentlich keinen sozialen Kontakt zu Menschen, die nicht in der Community leben oder arbeiten.

Durch mein neues Hobby, das Bouldern, hat sich das jedoch geändert. Beim Klettern treffe ich mich jetzt nämlich jede Woche mindestens zwei Mal mit FreundInnen, die ich dort kennengelernt habe. Das gibt mir die Möglichkeit, mal so richtig abzuschalten und meine Arbeit hier zu vergessen – denn das muss auch mal sein!

Wie man merkt, sind meine sozialen Kontakte echt toll!

Ich habe super viele nette Menschen kennengelernt und bin super dankbar für viele Freundschaften und Herzenspersonen, die ich hier für mein Leben dazugewonnen habe!


Immer wenn ich darüber nachdenke, ob mir hier etwas schwerfällt, finde ich tatsächlich nichts. Früher war es für mich etwas schwierig, meine Freizeit gut einzuteilen. Da ich zu Beginn meines Freiwilligendienstes oft unschlüssig war, ob ich an meinen freien Tagen ganz viel Schlaf und Pause brauche, oder ob ich meine Zeit nicht lieber unterwegs und mit Erkunden verbringen will, war ich dann oft unglücklich mit der Option, für die ich mich entschieden habe. Mittlerweile erschöpft mich der Alltag hier jedoch viel weniger, weshalb ich es an meinen freien Tagen total genieße, zu wandern, in die Stadt zu gehen, Gesangsstunden zu nehmen und klettern zu gehen. Ich bin froh, dass sich diese Sorge von mir irgendwie von selbst gelöst hat!

Wie gesagt ist es für mich mittlerweile also sehr schwierig, etwas zu finden, was mir nicht so viel Spaß macht oder mich vor Herausforderungen stellt. Ich bin echt super glücklich und erfüllt von meinem Leben hier, wodurch ich in Allem das Gute sehen bzw. alles zum Guten wenden kann.


Generell habe ich hier noch mehr entdeckt, wie toll viele Kleinigkeiten in meinem Leben sind und, dass es sich immer lohnt für diese besonderen Momente zu leben. Es ist einfach unglaublich, dass ich mich hier so eingefunden habe und irgendwie einfach alles perfekt ist!

Alle Aspekte, die meine Lebensqualität ausmachen, scheinen sich einfach großartig zueinander gefügt zu haben. Super tolle Menschen, viele Freizeitaktivitäten, die Berge vor der Haustür, aber gleichzeitig auch nur 30 Minuten bis zur Innenstadt der wohl schönsten Stadt – all diese Dinge erfüllen mich hier mit Glück und machen meinen Freiwilligendienst zu der besten Entscheidung, die ich jemals hätte treffen können.Ich bin jeden Tag dafür dankbar, dieses Leben leben zu dürfen!


Ich freue mich schon auf das nächste halbe Jahr! Ich bin gespannt welche Abenteuer auf mich warten und welche Dinge ich noch für mich entdecke. Ich hoffe, dass mich mein Leben hier weiterhin so erfüllt und werde immer Alles dafür geben, das Beste aus meiner Zeit hier herauszuholen. So nehme ich mir vor, meine hier gefundene Energie und Lebensfreude in meine Arbeit zu stecken und diese an meine Mitmenschen weiterzugeben.



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In honor of me living and working here in Scotland for around 6 month now, I had to write a report about it for my organisation. As a guideline I got the following questions:


  • What is your daily work routine like at your facility?

  • How are you integrated into the daily work routine?

  • Which projects have you implemented so far?

  • What do you find easier (in the meantime)? What is more difficult for you?

  • Were there any special challenges?

  • How are your social contacts (especially with local people --> not volunteers)?

  • What are your plans for the 2nd half?


As I am giving some details about my every day life and in general sum up my past 6 month here, I wanted to share my report with you as well!

Enjoy!


°°°


At this point I have been working in the „Tiphereth Camphill Community“ for over 6 month already. I live with my host family of eight, 4 residents and 2 fellow volunteers in the so-called "Bluebell Cottage" on the outskirts of Edinburgh, directly at the "Pentlands" (mountains). In our house I have my own room. I work 5 days a week, my days off are Mondays and Thursdays.


I wouldn't really call my everyday life here work. Since I live so close to the villagers and my "co-workers", it feels more like a big living community where I am especially responsible for certain tasks.


Nevertheless, I will now describe my daily „work routine". During the week, my days start at 7:45 am. At this time I have to be in the kitchen to bring tea to the first resident or to butter the bread of another one. I am also responsible for general care and therefore I also take care of the residents morning showers and and getting them dressed.


On some days I go to a workshop. Here I work together with other members of the community in a carpentry workshop or the community garden. This work is incredibly fun and especially the handicraft woodwork fulfills me very much! In the afternoon I am often responsible for cooking dinner in our house. Since I enjoy cooking a lot and it has become easier and easier for me because of the routine, I actually only cook without any recipes and just go for it - that is definitely something I have learned here and value a lot. In the evening we often have smaller tasks, such as washing/folding laundry, taking care of the residents' wishes, cleaning the kitchen or preparing lunch for the next day, before we always take turns reading a story to the residents before they go to bed.

These daily routines are actually repeated every week, making our every-day life pretty easy and relaxed!


On Fridays, I don't spend the morning and lunch time in a workshop, but share the housecleaning with one of my fellow volunteers. Even though it was overwhelming at first to clean almost the whole house in a few hours, we have worked out a really good routine here as well, which even makes it super fun by now - I wouldn't have expected that!


I guess it should also be mentioned that I am the only driver in our house. That means that I am responsible for the weekly shopping and picking up the residents.


We spend some of the weekends with the residents at home, giving them some time to relax or pursue their hobbies. In addition, we often make small trips to beautiful cities, parks, castles or cafes and go for walks with the whole community. To be able to have some relaxed time at the weekends and getting out of the house together is really nice! Not only does it bring us closer together as a group, but of course it gives me a chance to explore Scotland and get to know it better!


In general, I'm doing super well in my day-to-day life and tasks. I haven't felt overwhelmed yet „even though“ we are trusted with so much. Although it is a big responsibility to work here as a volunteer, I feel like I have great people supporting us that I can always turn to when something is on my mind.


I couldn't imagine my social contacts here to be any better either! I get along great with my fellow volunteers and the fact that we can dance around the kitchen while washing up, watch series together until late at night and talk about everything makes everyday life very easy and fills me with joy! Because this way it feels like I'm just among friends who make work so much fun.

I also get along very well with my house parents and my team leader! We always find time to talk and I feel like we value each other very much.

Especially with the children of the family I have built up a close bond. No matter if we have a snowball fight together, play basketball or have a "Spa Night" with Disney movies - we always find something to spend our free time together and make it loud and colorful!


Of course, I have also made other friends here at Camphill. From my friendships with my fellow volunteers from the other houses, the one with Neva stands out especially. We already met at the preparation seminar and now live in neighboring houses. We always spend our free days together and do whatever we feel like! For me it is very special that I have a person here who means so much to me after such a short time. I feel like our friendship really shapes my time here and is a big part of why I'm doing so well here!

I also feel great in the workshops! I get along really well with all of my coworkers there and feel like my work is appreciated - that feels really good!

Lastly, I guess there are people outside my community to mention. A few months ago, I didn't really have any social contact with people who didn't live or work in the community.

But because of my new hobby, bouldering, that has changed. When I'm climbing, I now meet with friends I've made at the climbing gym at least twice a week. This gives me the opportunity to really switch off and forget about my work here - because that is important too!

As you can see, my social contacts are really great! I've met so many nice people and am super grateful for many friendships and loved ones I've gained here for life!


Whenever I think about whether something is hard for me here, I can actually not think of anything.

It used to be a bit difficult for me to manage my free time well. Since at the beginning of my volunteer service I was often undecided whether I needed a lot of sleep and a break on my days off or whether I would rather spend my time on the road and exploring, I was often unhappy with the option I chose in the end. In the meantime, however, the daily grind here exhausts me much less, which is why I totally enjoy hiking, going into town, taking singing lessons, and going climbing on my days off. I'm glad that this worry of mine has kind of resolved itself!


So, as I said, it's now very difficult for me to find something that I don't enjoy as much or that is a challenge for me. I'm just purely happy and fulfilled by my life here, which allows me to see the good in everything or turn everything to the good.


In general, I have discovered (even more) how great many little things in my life are and that it is always worth living for these special moments. It's just incredible that I've settled in here so much and somehow everything is just so great! All the aspects that are part of my quality of life seem to have come together perfectly. So many great people, lots of free time activities, the mountains on my doorstep, but at the same time only 30 minutes to the city center of probably the most beautiful city - all these things fill me with happiness here and make my voluntary service the best decision I could have ever made. I am grateful every day for being able to live this life!


I am already looking forward to the next 6 month! I am excited about the adventures that await me and the things I will discover. I hope that my life here will continue to be so fulfilling and I will always do my best to make the most of my time here. I plan to put the energy and joy I have found here into my work and pass it onto the people surrounding me.

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